Hund und Katze aneinander gewöhnen – Das solltest du beachten

Hund und Katze aneinander gewöhnen

Von Natur aus sind Hund und Katze nicht gerade beste Freunde. Das liegt vor allem an der unterschiedlichen Körpersprache.

Inhaltsverzeichnis

Ein Beispiel: Wenn eine Katze eine andere Katze anguckt und dabei zwinkert, ist dass ein Zeichen, dass Sie freundlich gesinnt ist und nur harmloses Interesse zeigt. Hunde aber verstehen dieses Zwinkern nicht – nur ein Grund, warum die Chemie zwischen Hund und Katze meist nicht stimmt.

Anders verhält es sich, wenn Hund und Katze zusammen aufwachsen, hier können richtige Freundschaften entstehen.

Unter welchen Umständen du Hund und Katze am besten aneinander gewöhnen kannst, erfährst du in diesem Artikel!

Die Voraussetzungen um Hund und Katze zusammenführen zu können

Lernen sich ein Hundewelpe und eine Babykatze im selben Alter kennen, entsteht in den allermeisten Fällen eine Partnerschaft zwischen den Tieren, die auch im Erwachsenenalter Bestand haben wird.

Die Tierkinder werden ganz natürlich miteinander spielen, kuscheln und einander respektieren. Wenn sich also die Gelegenheit bietet, ist dies das optimale Szenario, um Hund und Katze zusammen zu bringen.

Ist der Hundewelpe etwas älter als das Kätzchen oder gehört der Welpe einer sehr großen Hunderasse an, solltest du das gemeinsame Spielen am Anfang beaufsichtigen, damit es nicht beim Toben zu Verletzungen beim Katzenbaby kommt!

Hund und Katze wachsen gemeinsam auf
Am besten klappt es, wenn Hund und Katze gemeinsam aufwachsen können

Natürlich ist das in vielen Fällen nicht möglich, dass beide Tiere gemeinsam aufwachsen können aber auch wenn eines der Tiere bereits erwachsen ist, ist es möglich beide unter einen Hut zu bekommen.

Leichter geht das, wenn eine junge Katze von ungefähr 4 Monaten bei einem erwachsenen Hund einzieht.

Hunde sind schließlich Rudeltiere, die auch Menschen und andere Haustiere, wie eben Katzen, in das Rudel aufzunehmen bereit sind.

Wenn möglich, achte darauf, dass die beiden Tiere vom Charakter her zueinander passen.

Ein Beispiel: Wenn dein Hund sehr aktiv und verspielt ist, solltest du darauf achten, dass das Kitten selbstbewusst erscheint und sich zu wehren weiß.

Wichtig ist, dass der Hund die Katze als Rudelmitglied akzeptiert und nicht etwa als Beute ansieht.

Schwieriger, aber nicht unmöglich ist es, einen Hundewelpen in einen Katzenhaushalt einziehen zu lassen. Katzen sind ausgeprägte Revier-Tiere, die nur sehr widerwillig einen Eindringling in Ihrem Reich dulden. Hier ist viel Geduld und vor allem Verständnis für die Katze gefragt, aber dazu später mehr.

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Diese Vorbereitungen solltest du treffen

Hund und Katze – achte auf den Charakter

Natürlich kann man nie wissen, wie sich ein Tier im Laufe seines Lebens entwickelt, aber versuch, darauf zu achten, dass Hund und Katze vom Charakter her ähnlich veranlagt sind. Frag dazu am besten deinen Züchter oder (noch besser) bei den Pflegern im Tierheim.

Getrennte Futterstellen

Damit es nicht zu Futterneid zwischen Hund und Katze und damit Stress kommt, sollten die Futterstellen räumlich getrennt sein.

Katzen fühlen sich an erhöhten Standorten sicher, weshalb du den Futterplatz der Katze zum Beispiel auf ein Regal oder auf ein Fensterbrett verlegen solltest, möglichst in einem anderen Raum als der Futterplatz des Hundes.

Wenn die Katze das alteingesessene Tier ist, bedeutet das Verlegen des Futterplatzes eine große Veränderung für sie – und Katzen hassen Veränderungen!

Man sollte also vorsichtig vorgehen: Gewöhne die Katze an den neuen Futterplatz, indem du dort öfters Leckerlis für sie bereitlegst. Nach etwa einer Woche kannst du dann ausprobieren, ob die Katze die neue Futterstelle als solche akzeptiert.

Katzenklo

Katzen wollen auf dem Klo ihre Ruhe haben – das passt leider nicht zum Interesse vieler Hunde am Katzenklo.

Viele Hunde fressen gerne Katzenkot, auch das Buddeln im Katzenklo ist natürlich ein tolles Hundehobby…

Am besten ist das Katzenklo also nicht für den Hund zugänglich. Pass auf, dass deine Katze ungestört ihr Geschäft verrichten kann und mach deinem Hund klar, dass das Katzenklo für ihn Tabu ist.

Der Geruch des Anderen

Bevor Hund oder Katze einzieht, kannst du das schon vorhandene Tier schon einmal an den Geruch des Neuankömmlings gewöhnen. Nimm einfach ein altes Handtuch oder eine Decke und lass das neue Tier darauf liegen oder schlafen.

Der Stoff nimmt den Geruch des Tieres an, so dass du den Geruch “mit nach Hause nehmen” kannst. So kann sich das bereits vorhandene Tier, egal ob Hund oder Katze, schon einmal an den Geruch des fremden Tiers gewöhnen.

Ein Zimmer für den Neuankömmling

In den ersten ein bis zwei Wochen solltest du den Neunankömmling, egal ob Katze oder Hund, räumlich von dem alt eingesessenen Tier trennen. Bereite am besten ein eigenes Zimmer für das neue Tier vor, mit Futter- und Fressnapf und bei Katzen auch mit einem Katzenklo.

Durch den Türschlitz können sich die Tiere an den Geruch des jeweils anderen gewöhnen, eine wichtige Basis für ein friedliches erstes direktes Aufeinandertreffen.

Das erste Aufeinandertreffen von Hund und Katze

Das erste Aufeinandertreffen der von Hund und Katze sollte möglichst ruhig vonstatten gehen.

Da kann der Mensch viel Einfluss drauf nehmen: Ist der Mensch relaxed, sind es die Tiere auch.

Egal, ob das neue Tier der Hund oder die Katze ist, für das erste Aufeinandertreffen gelten dieselben Tipps:

  • Beim ersten Treffen von Hund und Katze sollten immer zwei den Tieren vertraute Menschen anwesend sein. Einer kümmert sich dabei um den Hund, der andere um die Katze.
  • Versuche selbst, Ruhe und Gelassenheit auszustrahlen – das überträgt sich auf Hund und Katze.
  • Um deine Katze zu beruhigen kannst du Katzenminze oder Katzenpheromone einsetzen. Viele Samtpfoten reagieren sehr stark auf diese Stoffe und verfallen in eine entspannte Grundhaltung.
  • Dein Hund sollte angeleint sein. Falls er die Katze als Beute ansieht, muss er nämlich zurückgehalten werden. Mach deinem Hund durch ein lautes “Nein” klar, dass ein solches Verhalten nicht erwünscht ist.
  • Ermögliche deiner Katze den Zugang zu einem erhöhten Standort, beispielsweise einem Regal oder einem Tisch. Höhe gibt der Katze immer Sicherheit, so kann sie den Hund aus sicherer Entfernung begutachten.
  • Leckerlis und Streicheleinheiten machen die Begegnung zu einem positiven Ereignis.
  • Deiner Katze muss jederzeit ein Fluchtweg offenstehen, sonst fühlt sie sich in die Enge getrieben und bekommt Panik.
  • Fängt dein Hund an zu bellen, versuch ihn durch Spielzeug oder ein Leckerli abzulenken.
  • Sehr wichtig: Das erste Aufeinandertreffen sollte nicht zu lange dauern, zehn Minuten sind fürs erste vollkommen ausreichend. Außerdem solltest du das Treffen abbrechen, wenn eines der Tiere sehr nervös, aggressiv, aufgedreht oder ängstlich wirkt.
Hund und Katze - Freunde werden
Mit etwas Geduld werden aus Hund und Katze Freunde

Solche Treffen solltest du in den ersten zwei Wochen des Zusammenlebens jeden zweiten Tag wiederholen.

Mit der Zeit werden sich die beiden Tiere in den allermeisten Fällen aneinander gewöhnen und sich respektieren.

Und auch du, als Hunde- und Katzenhalter, wirst ganz von allein wissen, wann die Zeit reif ist, dass du die zwei sich selbst überlassen können.

Geh dabei Schrittweise vor: Längere Treffen, Hundeleine länger lassen und schließlich ganz weglassen.

Deine Erfahrungen und Tipps

Hast du schon einmal einen Hund und eine Katze aneinander gewöhnt? Wie hat das geklappt, was sind deine Tipps? Wir freuen uns über jeden Kommentar!

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Kommentare:

4 Antworten

  1. Also wir haben eine 10 jährige schi-tzu Dame und seit 8 Wochen einen jetzt 5monate alten Hauskatzen Kater. Der Hund geht beim Gassi gehen auf alle anderen Hunde völlig furchtlos zu. Sie startet auch mal Scheinangriffe auf Huskys oder Schäferhunde. Nun ist es so das der kleine Kater noch nie schlechte Erfahrungen gemacht hat mit anderen Tieren und ebenfalls völlig furchtlos ist. Und natürlich ist er verspielt. Er betrachtet unsere Bonny als autonomes Wollknäul und spielt am liebsten mit ihrem wedelndem, langharigen Schweif. Bonny kommt mit diesem offensivem spieltrieb von ihm gar nicht zurecht und hat Angst. Dies ist, wenn man zu dem Thema was sucht, offenbar eher eine ungewöhnliche, nicht zu erwartende Situation.
    Es ist so das er schon den Kontakt zu ihr sucht, er schmust sie manchmal an, so wie er das mit uns an den Beinen z.b. auch macht aber sie reagiert genervt, geht weg und zieht sich überhaupt zurück. Wir achten aber darauf sie nicht zu vernachlässigen, wir füttern sie zu den gleichen zeiten und keiner hat Sonderrechte.
    Wir werden versuchen sie weiter gut zu trainieren… Aber derlei Erfahrungsberichte sind offenbar selten.

    1. Hallo Nickriss, Eure Hundedame ist ja schon etwas älter – und möchte vielleicht einfach nur ihre Ruhe haben; besonders vor anderen Tieren. Und so ein kleines Katzenkind möchte vielleicht einfach nur schmusen, spielen, die Welt erkunden … Das sollte man vielleicht einfach so akzeptieren. Die beiden werden ihren Umgang miteinander mit der Zeit alleine herausfinden. Lasst sie doch das selbst herausfinden. Habt doch Vertrauen in die Natur. Ich lebe seit 20Jahren mit 4 Hunden, 3 Katzen, 7 Ziegen, 18 Schafen, 1 Perd, 8 Gänsen ZUSAMMEN. Meine Hunde schützen die Gänschen z.B., und wenn ein Ziegen- oder Schafslämmchen von seiner Mutter nicht angenommen wird, so dass ich es im Haus bei mir großziehe, dann schützen meine Hunde auch dieses Lamm und die Katzen lecken das Milchmäulchen ab und machen die Äuglein sauber und die Hunde massieren den Bauch und fressen den Kot … Natürlich ist so was auch vom Carakter der Tiere abhängig. Aber aus meiner Erfahrung kann ich sagen: Wenn ein neues Tier, ob jung oder alt, auf meinen Hof kommt, dann halte ich es auf meinem Schoß, entspannt und beschmust und lasse es von den anderen beschnuppern – dann wissen die: das gehört jetzt zu uns. Gib´ Deinen Beiden eine Chance um ihren Platz zu finden
      Alles Gute für Euch

    2. Hallo Nickriss, wir befinden uns in einer ähnlichen Situation. Vor 3 Wochen kam ein kleines Katerchen zu unserer älteren Hunde-Dame. Nach anfänglicher Angst des Kleinen, ist er nun so weit, unsere Hündin genauso zu akzeptieren wie er uns akzeptiert. D.h. er will mit ihr kuscheln und er will mit ihr spielen. Sie kann ihn jedoch so gar nicht deuten und lässt sich von ihm dominieren, obwohl er sie _noch_ gar nicht dominieren will. Steht er z.B. unter ihrem Futternapf, geht sie nicht zu ihrem Futter und lässt ihn gewähren (was sehr untypisch für sie ist). Sie signalisiert mit ihrem kompletten Verhalten, dass sie für sich hinter ihm in der Rangordnung steht. Da sie ihm auch keine Grenzen setzt, wird sein Spielen mit ihr immer forscher und rabiater. Da sie aber schon etwas älter ist, versucht sie dem zu entfliehen und ersucht sich Hilfe bei uns. An sich könnte es ja schlechter laufen, aber ich habe einfach nur Angst, dass er irgendwann zu grob mit ihr umgeht und sie für sich ständig auf der Flucht ist. Wie hat es sich denn mittlerweile bei euch entwickelt mittlerweile?

  2. Wir haben zwei liebe Katzen im Haus. Eine Katze ist 19 Jahre und der jüngere Kater ist 8 Jahre alt. Nun haben wir uns noch einen mini Yorkshier ins Haus geholt. Er ist sehr lebhaft und noch sehr verspielt. Er ist erst 16 Wochen alt. Leider ist es nun so, dass unser Kater mit 8Jahren ein Gewicht von ca. 4,5 Kg hat und dem kleinen Hund körperlich überlegen ist. Unser Kater duldet den kleinen Hund nicht. Er greift ihn immer wieder an und wir haben sehr viel Probleme dies zu verhindern. Der Kater ist unberechenbar. Wir können Beide nicht ohne Aufsicht lassen. Was können wir tun, damit sich Beide vertragen. Unsere Katzen haben in unserem Haus alle Freiheit und konnten sich bis jetzt in allen Räumen bewegen. Nun ist es so, dass wir aber einen Raum nur für den Hund abgetrennt haben. Beide Katzen waren sehr zutraulich und verschmust. Nun aber kommen sie nicht mehr zu uns und halten sich nur noch in den oberen Räumen auf. wer kann uns einen Rat geben wie wir es in Griff bekommen, damit wir uns nicht von einem der Tiere trennen müssen.

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