Den Hund baden: Darum ist Hundeshampoo empfehlenswert
Es macht absolut Sinn, dass es spezielles Hunde-Shampoo zu kaufen gibt. Denn normale Shampoos für Menschen sind für unsere Vierbeiner denkbar ungeeignet. Zum einen haben sie meist einen starken Geruch, was den sensiblen Geruchssinn irritiert. Aber sogar vermeintlich mildes Babyshampoo, das frei von Parfüm ist, ist für Hunde nicht optimal. Denn Hundehaut hat ganz andere Bedürfnisse als die des Menschen.
So unterscheiden sich Hundehaut und Menschenhaut
Die Haut des Menschen hat einen pH-Wert von 5 bis 5,5. Deshalb sind auch Seife, Duschgel und Shampoos auf diesen Wert eingestellt, sie sind also pH-Hautneutral.
Der natürliche Haut-pH-Wert des Hundes liegt allerdings bei 7,5 und höher. Sie haben eine gänzlich unterschiedliche Hautflora als der Mensch. Pflegeprodukte für den Menschen können deshalb die Hundehaut schnell austrocknen und die Hautflora, also die natürliche Schutzschicht, negativ beeinflussen.
Auch sonst ist die Haut des Hundes ganz anders aufgebaut als die des Menschen:
- Hunde haben in den allermeisten Körperpartien keine Schweißdrüsen in der Haut.
- Das Haarwachstum ist bei Hunden von den Jahreszeiten abhängig, Stichwort Fellwechsel
- Die Haut von Hunden ist dünner als die des Menschen: Nur 3 bis 5 Zellschichten ist die Epidermis des Hundes dick, beim Menschen ist sie mit 10 bis 15 Schichten rund dreimal so dick.
- Eben weil die Haut des Hundes dünner ist, erneuert sie sich auch schneller. Rund 3 Wochen dauert es, bis die Epidermis sich komplett regeneriert hat, beim Menschen sind es ca. 4 Wochen.
Welches Shampoo ist für Hunde geeignet?
Normales Shampoo für Menschen ist für Hunde also nicht zu empfehlen. Es ist mit einem pH-Wert von 5 bis 5,5 zwar für uns Menschen “hautneutral”, beim Hund sieht das aber ganz anders aus. So würde die Hautflora bei normalem Shampoo durch den unterschiedlichen pH-Wert gestört werden, außerdem trocknet die dünnere Haut schnell aus.
Wenn einmal nichts anderes zur Hand ist, wird im Notfall ein einmaliges Waschen mit Babyshampoo ohne Parfüm einem Hund mit gesunder Haut nicht viel ausmachen. Eine optimale Haut- und Fellpflege ist allerdings nur mit einem speziellen Hundeshampoo möglich.
Denn Hunde-Shampoo unterscheidet sich auch in weiteren Punkten von Produkten für Menschen:
- Gutes Hunde-Shampoo geruchsneutral. Somit überdecken sie nicht den Eigengeruch der Tiere, der unheimlich wichtig für die Kommunikation und das Wiedererkennen unter Artgenossen ist.
- Shampoo für Hunde ist rückfettend. Normales Shampoo gibt kein Fett an die Haut zurück. Das Rückfetten ist bei einem Hunde-Shampoo allerdings enorm wichtig, denn eine Fettschicht muss die empfindliche Hundehaut vor Kälte und Wasser schützen.
Welches Hundeshampoo ist das richtige?
Für einen Hund mit gesunder Haut und normalem Fell reicht ein Basis-Hundeshampoo vollkommen aus. Achte auf möglichst natürliche Inhaltsstoffe. Silikone, Parabene, Paraffine, PEGs oder Parfüm haben in gutem Hundeshampoo nichts zu suchen.
Drei Produkte, die du dir genauer anschauen solltest:
- Glückstier Hundeshampoo – Enthält ausschließlich naturbasierte Tenside, hat einen erhöhten pH-Wert und ist außerdem rückfettend und vegan.
- Virbac Allercalm Hunde-Shampoo – für empfindliche Haut. Mit optimalem pH-Wert und ohne künstliche Inhaltsstoffe.
- Pawlies Sensitiv Shampoo – Geruchsneutral und mit natürlichen Tensiden, frei von Paraffinen, Silikonen, Parabenen und Parfüm.
Darüber hinaus gibt es natürlich Shampoo-Produkte, die speziell für Hunde mit empfindlicher Haut entwickelt wurden, sowie Spezial-Hundeshampoos mit Hautkrankheiten, Parasitenbefall oder Allergien. Hier sollte der Einsatz mit dem Tierarzt abgesprochen werden!
Wie oft sollten Hunde gewaschen werden?
Die Antwort auf die Frage “Wie oft sollte man seinen Hund baden oder waschen?” ist: So selten wie möglich!
Lediglich, wenn der Vierbeiner sich in Kot, Aas, oder etwas anderem Unappetitlichem mit üblem Geruch gewälzt hat, ist eine Reinigung durch den Hundebesitzer nötig.
Denn häufiges Waschen schadet Haut und Fell des Hundes. Die schützende Talgschicht der Haut wird beim Waschen mit Shampoo entfernt. Außerdem kann das Fell bei zu häufigem Waschen trocken und spröde werden.
Dreck und Schlamm können nach dem Trocknen einfach ausgebürstet werden. Nur wenn das Bürsten nicht mehr ausreicht, Dein Hund sollte also wirklich nur dann gewaschen werden, wenn es unbedingt nötig ist!
Natürlich gibt es auch Hunderassen mit besonderen Felltypen, die ohne regelmäßiges Waschen nur schwer zu pflegen sind. Vor allem bei manchen Langhaar-Hunden kann das der Fall sein. Hier erhöhen Shampoos die Kämmbarkeit, damit man Verfilzungen vermeiden kann.
So gewöhnst du deinen Hund ans Baden
Am besten gewöhnst du deinen Hund schon im Welpenalter ans Baden. Aber natürlich kannst du auch einen erwachsenen Hund noch ans Baden oder Abduschen gewöhnen. Wichtig ist, dass es ein positives Erlebnis für deinen Vierbeiner ist. Gehe dabei schrittweise vor:
- Gib deinem Vierbeiner zunächst ein paar Leckerlis in der leeren Badewanne bzw. Dusche.
- Als nächstes lässt du dabei das Wasser laufen. Lass es ihn selbst erkunden.
- Befeuchte das Fell deines Hundes im nächsten Schritt zunächst nur leicht mit der Hand.
- Dusche ihn behutsam ab. Jetzt kannst du ihn auch an Shampoos gewöhnen.
Wiederhole jeden Schritt mehrmals, bis dein Hund sicher und entspannt mit der Situation umgeht. Wenn du das Gefühl hast, dass ihm etwas unangenehm ist, dann beende die Trainingseinheit. Es ist wichtig, dass dein Hund in SEINEM Tempo lernt.
Noch mehr Tipps zum Baden von Hunden
- Verwende eine große Antirutsch-Matte als Unterlage.
- Das Wasser sollte für deinen Hund maximal lauwarm sein – Für uns Menschen angenehme Wassertemperaturen von 38 bis 40 Grad sind für Hunde viel zu heiß und können im schlimmsten Fall zu Kreislaufproblemen führen.
- Nach dem Baden solltest du deinen Hund lediglich ordentlich abtrocknen. Kämmen direkt nach dem Waschen oder gar Föhnen können Haut und Fell schaden.
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