In diesem Artikel erfährst du:
- Wie viel ein Hund am Tag trinken sollte und wie dieser Wasserbedarf berechnet wird
- Warum es wichtig ist, dass dein Hund ausreichend trinkt
- Was du machen kannst, wenn dein Hund zu wenig trinkt
- Woran es liegen kann, wenn dein Hund plötzlich viel mehr trinkt als sonst
Wie viel Wasser braucht mein Hund?
Wie bereits erwähnt, ist es sehr vom Futter abhängig, wie viel Wasser dein Hund braucht. Oder viel eher: Von der Art des Futters: Trockenfutter oder Nassfutter (auch Feuchtfutter genannt) beziehungsweise BARF (biologisch artgerechtes Futter).
Einen großen Teil des täglichen Flüssigkeitsbedarfs decken Hunde nämlich normalerweise über ihre Nahrung. Das ist bei Trockenfutter nicht möglich, es enthält nämlich nur 8-10% Feuchtigkeit. Verglichen mit den rund 70% Feuchtigkeit, die in Nassfutter oder frischem Fleisch bei BARF stecken also verschwindend gering.
Grundsätzlich haben Hunde einen Flüssigkeitsbedarf von 70 bis 100 ml pro Kilo pro Tag. Das gilt bei durchschnittlicher Aktivität und normalen Temperaturen.
Rund die Hälfte dieses Bedarfs kann durch die Nahrung abgedeckt werden, aber eben nur bei einer Ernährung mit Nassfutter oder Rohfleisch.
Dabei hängt es von verschiedenen Faktoren ab, wie hoch der Flüssigkeitsbedarf tatsächlich ist. Deswegen kann auch der Durst eines Hundes sehr variieren, mal trinkt er mehr, mal weniger:
Das Wetter spielt eine wichtige Rolle. Steigen die Temperaturen im Sommer auf über 25 Grad, wird jeder Hund einen größeren Durst verspühren und von selbst mehr trinken. Hunde hecheln bei Hitze vermehrt um ihren Körper durch die Verdunstung des Speichels abzukühlen. Dabei verlieren sie natürlich auch Flüssigkeit eben durch diese Verdunstung. Das verlorene Wasser muss natürlich “nachgefüllt” werden.
Auch durch gesteigerte Aktivität steigt die benötigte Trinkmenge von Hunden. Zum einen verbraucht der Körper durch die Anstrengung mehr Wasser, zum anderen hecheln Hund nach dem Toben, nach Hundesport oder einem langen Spaziergang sehr viel, da auch durch die Bewegung ihre Körpertemperatur ansteigt und reguliert werden willl. Je aktiver dein Hund also ist, desto mehr wird er trinken müssen.
Schwangere oder säugende Hündinnen haben ebenfalls einen höheren Wasserbedarf. Allein über die Muttermilch geht eine nicht unerhebliche Menge Wasser verloren.
Auch Medikamente wie zum Beispiel Cortison oder Erkrankungen können den Bedarf an Wasser erhöhen.
Darum ist es wichtig, dass ein Hund ausreichend trinkt
Ein Hundekörper besteht zum Großteil aus Wasser. Das ist genauso wie beim Menschen und allen anderen Lebewesen. Dabei übernimmt das Wasser sehr wichtige Funktionen im Körper des Hundes:
- Wasser reguliert die Körpertemperatur
- Es löst und transportiert Sauerstoff und wichtige Nährstoffe
- Wasser ist für den Stoffwechsel wichtig
- Es ist nötig um Stoffe über den Urin auszuscheiden, die im Körper nichts mehr zu suchen haben
Natürlich verliert ein Hund den Tag über eine Menge Wasser:
- Über den Urin und den Kot
- Durch Verdunstung beim Hecheln, durch die er seine Körpertemperatur reguliert. Bei großer Aktivität oder Hitze steigt hier der Wasservelust stark
- Durch die wenigen Schweißdrüsen die ein Hund hat
- Säugende Hündinnen über die Muttermilch
- Speichelfluss
Genau diesen Flüssigkeitsverlust gilt es täglich über das Trinken wieder aufzufüllen. Dein Hund muss also mindestens genau so viel Wasser pro Tag trinken wie er durch oben genannte Körperfunktionen verliert.
Das kannst du machen damit dein Hund mehr trinkt
Zunächst einmal sollte deinem Hund IMMER Wasser zu Verfügung stehen. Das ist die solide Basis, die auf jeden Fall vorhanden sein muss, damit dein Liebling überhaupt erstmal die Möglichkeit hat seinen Wasserbedarf aufzunehmen:
- Zu Hause sollten mindestens zwei Wassernäpfe bereit stehen. Diese sollten täglich gereinigt und frisch befüllt werden.
- Beim Spaziergang oder auf Autofahrten sollte ein Reisenapf dabei sein. Praktisch: Es gibt Wasserflaschen für Hunde mit integriertem Trinknapf.
Manche Hunde haben spezielle Vorlieben was ihr Wasser angeht:
- Hunde ziehen fließendes Wasser stehenden Gewässern vor. Ihr Instinkt sagt ihnen, dass fließendes Wasser, zum Beispiel ein Fluss, sehr viel seltener mit Bakterien belastet ist als ein stehendes Gewässer. Der Kauf eines elektrischen Trinkbrunnens für Hunde lohnt sich also.
- Leitungswasser ist meist gechlort, was manche empfindliche Hundenase stören kann. Wenn du das Wasser ein paar Stunden abstehen lässt, verfliegt der Geruch. Du kannst dazu zum Beispiel eine kleine Gießkanne nehmen. Lass deinen Vierbeiner zuschauen, wenn du dann mit der Kanne seinen Napf befüllst – das weckt dann gleich sein Interesse.
- Manche Hunde stehen eher auf “rustikales” Wasser, hier wird dann gerne der Gartenteich, die Regentonne oder eine Pfütze zum Trinken genutzt. Achte diese Vorlieben aber schau, dass das Wasser nicht belastet ist (Zum Beispiel eine Pfütze auf der Straße)
- Auch beim Napf gibt es Vorlieben. Wassernäpfe aus Glas oder Keramik werden lieber genommen als Metall und vor allem Plastik. Dieses kann nämlich Geruchsstoffe ans Wasser abgeben, die dem Hund stinken.
Außerdem kannst du folgende Tricks anwenden um deinen Hund zum Trinken zu animieren:
- Werf ein paar Beeren oder Leckerlis in den Wassernapf. Dein Wuffi wird versuchen die Leckerchen aus dem Wasser zu fischen – und dabei gleich etwas mit trinken.
- Mach ihm das Wasser schmackhaft. Du kannst etwas Thunfischsaft oder ungewürzte Fleischbrühe mit ins Wasser geben. Tipp: Brühe oder Thunfischsaft kannst du als Eiswürfel einfrieren und dann in Eisform ins Wasser geben. So lässt sie sich gut lagern und portionieren.
- Positionier die Wassernäpfe an den Lieblingsorten deines Vierbeiners. Optimal ist in der Nähe seines Schlafplatzes. Wichtig ist, das die Näpfe an ruhigen Plätzen stehen, damit er ungestört trinken kann.
Wenn dein Hund plötzlich viel mehr trinkt als sonst
Übermäßig großer Durst kommt meist entweder durch hohe Temperaturen oder wenn dein Hund sehr aktiv war. Im Sommer oder zum Beispiel nach dem Hundesport ist es also völlig normal wenn dein Hund mehr trinkt als sonst. Hält der große Durst ohne erkennbaren Grund über mehrere Tage an, solltest du deinen Hund genauer beobachten.
Verschiedene Hundekrankheiten und Medikamente können den Durst steigern. Unter anderem können eine Blasenentzündung, eine Nierenerkrankung oder Diabetes dazu führen, dass dein Hund besonders viel trinkt.
Achte auf Symptome wie Schlappheit, Fieber oder Schmerzen beim Urinieren. Du kannst auch die Lymphknoten deines Hundes abtasten. Sind sie geschwollen, deutet das auf eine Entzündung im Körper hin.